Schweiz bereut den Käse mit dem Online-Gaming.
Als Schweizer Bürger kann man seit Jahren am Online-Casino-Spiel teilnehmen. Und die Spielbegeisterten in der Schweiz nutzen die verschiedenen Service-Anbieter auch ausgiebig.
Bisher sind es Casino-Anbieter aus anderen europäischen Ländern, die dem Schweizer Spieler das Vergnügen anbieten. Die Schweiz selbst hat sich, aufgrund eines über 90 Jahre alten Gesetzes, beim Angebot bisher zurückgehalten und Online-Gaming blieb weiterhin illegal.
Zahlreiche Online-Casinos haben Angebote extra für den Schweizer Markt.
Dass das Verbot nahezu unmöglich nachzuhalten ist, und ein Schweizer Bürger, der spielen möchte, auch einen Weg finden wird, ist den Behörden nicht verborgen geblieben. Auch die Summen, die an ausländische Anbieter gehen, müssen dem Land und vor allem dem Fiskus schon lange ein Dorn im Auge gewesen sein
Die Zahl der ausländischen Anbieter, welche auch den Schweizern ein spielerisches Zuhause anbieten, ist groß. Spielbegeisterung kennt eben keine Grenzen. Zahlreiche Online-Casinos bieten sicheres Online-Spiel für Spieler aus der Schweiz.
Ein neues Gesetz wird in Kürze erwartet.
In der letzten Woche wurde ein Gesetzesentwurf vorgelegt, welcher zukünftig das Online-Gaming im Land legalisieren soll. Der Entwurf sieht jedoch strikte Regulierung vor und eine Beschränkung auf bereits bestehende Glücksspielanbieter, mit anderen Worten, die landbasierten Casinos. Diese sollen zukünftig auch das Glücksspiel Online anbieten dürfen. Auch soll privat organisiertes Pokerspiel legalisiert werden, wenn auch in kleinem Rahmen bzw. mit geringen Einsätzen.
Es ist unmöglich zu sagen, wie viel Geld zu den ausländischen Anbietern fließt. Und es muss der Schweizer Regierung gehörig auf die Tasche drücken, dass hier Einnahmen in unbekannter Höhe an den Steuergesetzen vorbei fließen. Das kleine Land steht mit dieser Situation nicht alleine da.
Landbasierte Casinos leiden unter der Konkurrenz der Online-Anbieter.
Nicht zuletzt mag als unterstützende Kraft hinter dem neuen Gesetzesentwurf eine langleidene Gemeinschaft von Casinobetreibern stehen, denen ein Großteil der Kundschaft einfach weg bleibt, weil es von zu Hause aus bequemer ist. Und nebenher ist das Angebot an Spielen viel größer. Die Föderation Schweizer Casinos (CDCM) schätzt, dass rund 300 Millionen Dollar jährlich an andere Anbieter gehen, seien es Online-Casinos, ausländische Casinos nahe den Schweizer Grenzen oder auch illegale Spielhöllen. Es darf ihnen gleich sein, wohin das Geld fließt, was schmerzt, ist der Verlust. Daher wurde der Gesetzesentwurf vom CDCM auch begrüßt. Eine offizielle Stellungnahme besagt “Online ist kein neuer Markt. Es ist lediglich eine neue Plattform, welche ein Angebot bereitstellt, was bereits vorhanden ist. Es spricht denselben Kundenkreis an und erfüllt die selben Bedürfnisse traditionellen Spielens”.
Hat die neutrale Schweiz ihre eigene Art der Wirtschaftsdiktatur?
Gerade die Schweiz, als neutrales Land, dürfte doch mit der Tatsache vertraut sein, dass Verbote Ungehorsam und Widerstand wecken. Dass man sich daher so lange an solch veraltete Gesetze gehalten hat, ist daher unerklärlich. Es dürfte den Schweizer Spieler jedoch freuen, dass sich die Situation nun aufzulockern scheint.
Ob internationale Anbieter in den Markt gelassen werden, ist noch nicht klar.
Die landbasierten Casinos in der Schweiz könnten bei ihrem neuen Online-Angebot mit internationalen Betreibern kooperieren, doch dies ist noch nicht entschieden. Der CDCM ist dennoch recht glücklich darüber, dass der Markt nicht einfach für ausländische Anbieter geöffnet werden soll. Der CDCM sagte hierzu wiederum “die Ankunft neuer Betreiber, welche sich auf den Online-Gaming Sektor spezialisieren, würde zu einem Wettbewerb führen, der aus politischen, gesellschaftlichen sowie wirtschaftlichen Gründen problematisch sein könnte.
Was den Schweizern zugute gehalten werden muss, ist dass derzeit alle Einnahmen aus Steuergeldern des Casinospiels wohltätigen Zwecken zugeführt werden.